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Die Peterskirche ist eine der größten spätgotischen Hallenkirchen Deutschlands und wurde um 1230 erbaut. Besonders sehenswert sind der Prospekt der 1703 erbauten Sonnenorgel und drei reich ausgestattete Beichtstühle. Seit 1993 erstrahlt der renovierte Innenraum in neuen Glanz.

Quelle:

 

Kurz Peterskirche genannt, thront sie über dem Neißetal und beherrscht durch ihr kupfergedecktes Hochdach und das weithin sichtbare Turmpaar die historische Altstadt. Bereits um 1230 stand an diesem Ort eine Basilika. Die zwischen 1425 und 1497 neuerbaute fünfschiffige spätgotische Kirche ist eine pseudobasilikale Hallenkirche. Im Unterschied zu einer reinen Hallenkirche sind die beiden außen liegenden der fünf Schiffe niedriger als die drei gleichhohen mittleren Schiffe. St. Peter und Paul ist mit einer Länge von 72 Metern und einer Breite von 39 Metern die größte spätgotische Hallenkirche Sachsens. Beim Stadtbrand von 1691 wurde das Inventar vernichtet, danach wurde die Kirche im Stil des Barock neu ausgestattet. Die beiden 84 Meter hohen Türme sind zwischen 1889 und 1891 erbaut worden. Unter dem Triapsidialchor liegt die Georgenkapelle als Unterkirche (Krypta). Die Kirche ist ein Wahrzeichen der Stadt.

Wikipedia

 

 Kirchen in der Oberlausitz

Sehenswert ist im Innenraum vor allem der Prospekt der sog. "Sonnenorgel". Der Prospekt wurde in den Jahren 1697-1703 von Johann Conrad Büchau erbaut, die "erste" Sonnenorgel im Jahr 1703 von Eugenio Casparini fertig gestellt.

Die Bezeichnung als Sonnenorgel rührt von einer Besonderheit des Orgelgehäuses: J.C. Büchau verteilte über den gesamten Prospekt insgesamt 16 Sonnen. Es handelt sich dabei um Sonnengesichter, um die herum jeweils gleich lange Orgelpfeifen angeordnet sind, gewissermaßen als die "Sonnenstrahlen". Vier dieser Sonnen sind stumm, 12 davon klingen. Es handelt sich bei dieser "Sonnenmixtur" um ein Neben- bzw. Effektregister: der Orgel. Sie bilden die sog. 12-fache Pedalmixtur.

Die historische Casparini-Orgel ist schon lange nicht mehr vorhanden. Sie wurde schon 1827/28 durch Joseph Schinke und Carl Friedrich Ferdinand Buckow umgebaut, dann nochmals 1845–1847 durch Johann Nikolaus Friedrich Jahn. 1894 baute die Orgelbaufirma Schlag & Söhne unter Verwendung einiger alter Stimmen ein neues Orgelwerk in den alten Prospekt von Casparini. Das Werk wurde jedoch 1926–1928 durch einen Neubau der Firma Sauer abgelöst. Seit 1997 verfügt sie über ein neues klingendes Werk der Orgelbau Mathis AG in Näfels (Schweiz). Das Instrument hat 88 klingende Register (6219 Pfeifen) auf vier Manualen und Pedal. WIKIPEDIA

 

Der Görlitzer Schnitzer und Bildhauer Johann Conrad Büchau gliederte einst die flächige, mit zwei seitlichen Blindflügeln versehene Prospektfront der Casparini-Orgel nicht nur in zwei mächtige Pfeifentürme und acht Pfeifenfelder, er konzipierte auch eine das Gehäuse bekrönende (stumme) Schnecke sowie über den gesamten Prospekt verteilt vier stumme sowie zwölf klingende «Sonnen», in denen er strahlenförmig die gleich langen, an der Rückseite jedoch verschieden tief ausgeschnittenen Pfeifen einer zwölffachen Pedalmixtur um ein goldenes Sonnengesicht anordnete.

In der «Ausführlichen Beschreibung» des Organisten Christian Ludwig Boxberg 1704 heisst es u.a.:

«Endlich ist noch etwas von denen Engeln und Sonnen / (daher die Orgel auch von dem Autore die Sonnen=Orgel benennet worden/) welche / wie schon gemeldet / eine 12fache Mixtur durchs Pedal formiren / zu gedencken. Sie stehen auf keiner Wind=Lade / sondern haben zu beyden Theilen der Orgel einen Canal / und ihre eigene Abstracten. Anstatt des Registers ist nur ein Ventil, wenn es gezogen wird / so läßt es den Wind in die beyden Canale. [...] Und weil die Pfeiffen / wie schon oben gedacht / durch alle Sonnen einerley Grösse sind / so möchte sich mancher wundern / wie es eine Mixtur durchs Pedal seyn könne. Es dienet aber zur Nachricht / daß sie von hinten auff geschnitten sind / wodurch sie die verlangte Höhe und Tieffe erreichet. Was es aber vor mühsame Arbeit dem Herrn Casparini gegeben / kan ieder Verständiger leichtlich ermessen. Im ganzen Pedale, so starck es auch ist / wird kein Bass gefunden / der ein wildes Brüllen von sich hören liesse / ob er gleich starck ist / sondern sie sind bey ihrer grossen force dennoch angenehm intoniret.»

Erwähnung verdient, dass Casparini die Pedalmixtur mit einer „Trombet 8. Fuß” kombinierte, deren Pfeifen heute auf einer eigenen Windlade hinter dem Prospekt im Inneren der Orgel Aufstellung fanden.

 

Bilder von der Restaurierung und Textquelle: >>> HIER

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