Die MundArtigen
Mundart mit Die MundArtigen in der "Alten Mangel" in Ebersbach- Neugersdorf
am 08. März zum Internationalen Frauentag, Beginn 15.00 Uhr
Vor den Nachmittagsveranstaltungen serviert man
ab 14.00 Uhr Kaffee und Kuchen !
Wegen begrenzten Platzangeboten wird Ihre Vorbestellung erbeten!
Weitere Informationen und Kartenreservierungen, für gebührenpflichtige Veranstaltungen, erhalten Sie im Fremdenverkehrsbüro der Stadt Ebersbach- Neugersdorf Tel.03586 765590
Herzlich Willkommen!
Die nächsten öffentlichen Veranstaltungen
Dauerausstellung "Prof. Paul Sinkwitz"
01.02.25 ab 15 Uhr Nina und Thomas Mücke Dia-Show "Stettin - Königsberg""
08.03.25 ab 15 Uhr Mundart mit den "MundArtigen"
05.04.25 ab 18 Uhr Konzert "Feuerzeux"
12.04.25 ab 15 Uhr "Is Frijuhr is do" mit Heedelirchen und Mangelmusik
25.05.25 ab 10 Uhr "Tag des offenen Umgebindehauses"


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Monika und Birgit - De Paopliesen - in Mitschkes Kaffeescheue zum
Weihnachtsmarkt in Neusalza-Spremberg 08-12-2024
Auf Facebook
Am 08. März 2025 tritt die Mundartgruppe in der "Alte Mangel" Ebersbach auf.
Am 15. März 2025 im Pachterhof in Sohland /Spree
Pachterhof
Hauptstraße 148
02689 Sohland an der Spree
E-Mail: gemeindeverwaltung@sohland.de
Veranstalter
Spielgemeinschaft Schirgiswalde
Die nächsten Termine unserer MundArtigen:
17. August 2024 zum Theatersommer in Neusalza-Spremberg OT Friedersdorf
Für mehr Informationen über unsere Theatergrupe besuchen Sie die Webseite der Kultur-und Heimatfreunde Neusalza-Spremberg e.V. HIER
A unser Sproche
„Itze, do zun Schuleitritte
hoa ’ch de ganze Goatche mitte,
die senn neuschierch und wulln sahn,
ebb ’ch miech koann o gutt benahm“,
denkt dr kleene Kraatschmer Hans
ieber ’n Poatnunkl Franz,
ieber seine Tante Tine
und o ieber de Kusine,
„Mihe ga ’ch mer, – ne geloin –,
kees sull ’ch waajgn mir bekloin.
Heut derkenn se miech ne mih,
weil ’ch doa sunst a Irrwiesch bie!“
O is Briederchl is mitte,
sähnerch soit ’s: „Iech troi de Titte!“
„Die troi ’ch salber, die is meine“,
lät dr Hans lus, „und ne deine!
Is de Titte noa su schwer,
die frass ’ch ganz oalleene leer!“
Gisela Grohmann, Eibau
Goatche: (unangenehme) Gesellschaft, Kinderschar; neuschierch: neugierig; ebb ’ch: ob ich; Irrwiesch: Wildfang, unruhiges Kind; Briederchl: Brüderchen; sähnerch:lüstern, begierig auf den Inhalt
Unse Heemt und unse Sproche | ||||||
Ju, unse Heemt und unse Sproche, |
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| Mit Bargn und mit tichtchn Dähln – |
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| Mir quirln, su soin moanchmol de Leute, |
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| Wenn enner vu dar dichn Surte | |||
Herbert Andert 1879 – 1945 |
Das wohl auffälligste Kennzeichen unserer Oberlausitzer Mundart ist das rollende "R", das im vorderen Mundbereich gebildet wird und das "L". Die Einheimischen bezeichnen ihre Sprechweise als kwurrln (quirlen).
Den typischen Klang unserer Mundart hört man in den Dörfern doch sehr, sehr häufig und zwar von Jung und Alt. Das rollende "R" ist quasi angeboren, deshalb heißt es -
"A hot a Radl a dr Gurgl" - er hat ein Rad im Hals. Hier folgt eine kleine Aufstellung typischer mundartliche Begriffe und ihrer Bedeutung:
Abern - Kartoffeln ..............................
ärschlch - verkehrtherum...................
troin - tragen.......................................
Seeger - die Uhr.................................
Roaboatz - Lärm.................................
Bärschlch - Haarschopf......................
Ein typischer Spruch bei uns ist: "Oack ne jechn",
was soviel bedeutet wie - Immer mit der Ruhe.
Als Heimatdichter ist besonders August Matthes (1854 - 1937), welcher in Wehrsdorf geboren wurde und unter dem Namen "Bihm's Koarle" zahlreiche Gedichte und Geschichten veröffentlicht hat, unter anderem mehrere "Fuhren Kraut und Rüben", zu erwähnen. Auch Herrmann Klippel (1896 - 1960), lebte die meiste Zeit in Sohland und hat zahlreiche Gedichte und Geschichten geschrieben. Zwei kleine Kostproben von Bihm's Koarle gefällig?
Wenn enner zu woas kumm'm will, do muß'r woas derfinn;
sunnst koannerch's ganze Lab'm lang im a poar Pfennge schinn!
War nischt derheiroat, nischt gewinnt, nischt erbt,
dar bleibt a oarmes Luder bis'r sterbt!
In neuerer Zeit sind es besonders Herbert Andert aus Ebersbach, Gründer der Mundartgruppe "Ebersbacher Edelroller" und in der Gegenwart Hans Klecker, welche sich um unsere Oberlausitzer Mundart verdient machen. Hans Klecker hat mehrere Bücher u.a. "Gequirltes" und "Gekleckertes" veröffentlicht und hat auch die Texte für einige Lieder vom Gesangsduo Kahtrin & Peter geschrieben. Gepflegt wird unsere Mundart in Wort und Gesang natürlich auch von zahlreichen Vereinen. Es seien an dieser Stelle stellvertretend genannt: Die "Rutkatl" aus Cunewalde, Dorfensemble Walddorf, "Thalia" aus Jonsdorf, Sing- und Trachtengruppe Großschönau, "Ebersbacher Heedelirchn" und "Ebersbacher Edelroller" und die Mundartgruppe Sohland, welche regelmäßig auf der Waldbühne Sohland zu sehen ist . Diese Aufzählung erhebt überhaupt keinen Anspruch auf Vollzähligkeit, es gibt diese Gruppen in fast jedem Ort.
Oberlausitzer Mundart
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Vom obersächsischen Dialekt unterscheidet sich die Mundart vor allem durch das "amerikanische" cerebrale R und das Nichtvorhandensein der Konsonantenerweichung. Sie fügt sich eher in den Reigen der verschiedenen sächsischen Bergdialekte ein und weist gewisse Ähnlichkeiten mit dem osterzgebirgischen Dialekt auf. Eine größere historische Nähe existiert allerdings zu den früher weiter östlich und südlich von den Deutschen in Böhmen gesprochenen Dialekten, dem Nordböhmisch und Gebirgsschlesisch bzw. Schlesisch (deutscher Dialekt). Man kann die Mundart so im weitesten Sinne auch als einen der wenigen verbliebenen Sudetendialekte bezeichnen. Stärkste Kennzeichen sind der (an amerikanische Aussprache erinnernde) weit im hinteren Rachen gebildete cerebrale R-Laut, sowie die typischen Partikel "nu"/"no" (als Ausdruck der Zustimmung) und "oack" (nur, bloß). Der Oberlausitzer nennt seine Sprache quirln (Süd- und Ostlausitz: quurln, Westlausitz: querln, quarln, quoarln), da die Konsonanten qu, r und l und der Vokal i eine andere Klangfarbe haben als in der Hochsprache. Beim Sprechen des mundartlichen R-Lautes werden die etwas angehobenen Zungenflanken fest an den mittleren Gaumen gedrückt. Die Zunge bildet eine kleine nach hinten geöffnete Wanne und bleibt regungslos liegen. Der (auch von Oberlausitzern) gebrauchte Begriff "Rollen/Rulln" gibt diesen Sachverhalt nicht unmissverständlich wieder, da beispielsweise auch das fränkische Zungen-R so bezeichnet wird
Heemtfreeden (Herbert Andert)
`S gibbt uff dr Walt kee eenzges Fleckel wie unse Äberlausitz is. Nee, sucht´ch oack su a schienes Eckel, do findt´r kees, doas ist gewieß. Drum zoigt´s mich immer mih noa menner Heemte hie!
Zengsrim de Barge gruß und kleene: dr Kupper und dr Bieleboh, dr Schlaichtebarg, de Kälbersteene, doas leit euch oalls su schiene do. Drum zoigt´s mich immer mih noa menner Heemte hie!
Saht´ch oack de hibschen kleenen Häusel durt ub´m a dr Lahne droa! An Gartel loichten Boalsaminel, do hot ees urndlch Freede droa! Drum zoigt´s mich immer mih noa menner Heemte hie!
Und woas for hibsche zoarte Maidel tutt´s do a unsen Bargen gan! Su knusperch wie neubackne Sammeln ´s koann´ch enner goar ne soat droa sahn! Drum nahm´ch mer groade die, weil´ch do derheeme bie!
Und o die Karln, die senn ne iebel, a brinkel groob und groaderaus. De richt´ge Fourrsche steckt an Knuchen, sahn se o moanchmol eefällch aus. A sicker Karle do, dar krickt jed´s Maidel o!
Drum itz ne lange rimgesickelt, schoafft´ch jed´s oack su a Maidel oa! Zieht rei als Häusel a dr Lahne Und saht´ch de Heemt vu durt aus oa! Do zoigt´s euch immer mih Noa unser Heemte hie, noa unser Lausitz hie! | | ||
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Bis 1996 widmete er seine gesamte Freizeit der Oberlausitzer Mundartdichtung und Volkskunde.
So entstanden über tausend Gedichte, Geschichten, Liedertexte, Dialoge und Szenen in überwiegend Oberlausitzer Mundart.
Bei unzähligen Auftritten verkörpert er die Figuren des
- Hochzeitsbitters
- Pumphuts
- Kräuterweibel
- Knecht Ruprechts
- Handwebers
- Räuberhauptmann Karaseck
Nun lädt er Sie ein, ihn kennenzulernen. Informieren Sie sich über seine Angebote. Hans Klecker freut sich auf Ihre Anfrage.
BUECHER
An schinnsten is derheeme | Hermann Klippel | 10,20€ |
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Äberlausitz - meine Freede | Herbert Andert | 9,90 € |
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Oberlausitzer Kochbuch | 13,00€ | |
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Gekleckertes | Hans Klecker | 5,50 € |
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Johannes Karasek, der bekannte u. gefürchtete Räuberhauptmann der Oberlausitz
| 18,00€ | |
Sagen der Oberlausitz, | ||
Nordböhmens und angrenzender Gebiete Band II | 10,50€ | |
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Großes Oberlausitzer Sagenbuch | 13,00€ |
De Himmelsbrücke
Wu bei dr Spraa, de Arlnsträucher stiehn
und Butterblum´n uff dr Wiese blühn,
do steigt de Brücke über´s Woasser drüber,
a schmoaler Waig gitt noa Windschsohland nüber.
Oals Kinder hoan mr uns durt rimgedruckt,
hoan über´n Rand as Woasser neigeguckt;
do sein mr ufte boadn goar gegangn,
mir hoan gefischt und Steenbeißer gefangn.
Und immer is goar schiene do gewast
im doas ale, groe Himmelbrückn-Nast.
Die Brücke könnte moaches Liedl singn
vu Zeit und Menschn, die de drüber gingn.
Vill Frust und Hitze hoat se schun derlabt;
goar feste stitt se -hoat noa ne gebabt.
Oh moachn gruß Woasser hoat droarim gebissn,
doch kees noa hoat de Brücke weggerissn.
Und bleibe du ock immer feste stiehn,
su lange im de Spraa noa Wiesn blühn!
Denn bist doch ees dr schinnstn Heimatstücke,
du unse ale, groe Himmelsbrücke!
(Hermann Klippel)
Aebrlausitzer Muttersprooche
Du ale gemütliche Sprooche du,
bei uns a dr Aebrlausitz,
du bist a Stück Heemt, du gehirscht derzu,
du bist a Stück Aebrlausitz!
Su wie do de Barge und Täler sein,
de Steene und oh de Beeme,
su musst oh du, Muttersprooche, do sein,
sunst wär ees doch ne derheeme!
Du bist wie de Lausitzer Menschn sein,
su derbe und tust´ch ne ziern;
du bist groade raus und wetter ne fein.
Ich tu dch immer garne hiern!
Bist bei uns immer derheeme gewast
a gutn und schlaichtn Zeitn.
Du bist wie a liebes und woarmes Naast.
War dch auslacht, dan koann´ch ne leidn.
Du bist a Stück Heemt, du gehirscht derzu,
bei uns a dr Aebrlausitz,
du ale gemütliche Sprooche, du;
du bist a Stück Aebrlausitz!
(Hermann Klippel)
Oberlausitzer Wörterbuch

Derheeme seen
Derheeme seinn - soi mer,
wievill is doas wart?
A Saakvll Dukoatn,
a Häusl, a Pfaard?
Do mach oack de Rechnung!
Iech luß miech ne loappm.
Woaas kust´n dar Spoaß, haa?
Iech will´s ju beroappm.
Derheem senn - hirrsch de,
doas kust goar ne vill.
Derrheeme senn koann wull
a jeds, dar de will.
´n Buhsch und de Barge
imsunst koannst se sahn
und brauchst ne ann Neugruschn
Eitritt irscht gaan.
De Heemte, die wurd derr
su gutt wie geschankt.
Hoot´ch enner derrfier
schunne amol bedankt?
Jeds denkt, ´s muß su senn,
´s is oalls su hibsch feel.
A jeds hoot sei Fleckl,
a jeds hoot senn Teel.
Irscht, wenn de amol
a dr Fremde gewaast,
und ´s zoig dch a de Hemmte
und ´s zoig dch a die Naast,
derrno hilft kee Guld,
hilft kee Boarm und kee Flenn.
Do weß de, woaas wart is,
Derheeme zu senn.
(Herbert Andert)
Herbert Andert
Herbert Andert wurde am 16.10.1910 in Ebersbach geboren. 1917 trat er in die Erbersbacher Hainschule ein. Nach der 5. Klasse nahm ihn die Realschule in Löbau auf. Dort führte er 1922 zu Weihnachten das Stück "Dr Christboom", welches sein Vater für ihn schrieb, auf. Ein Jahr später wechselte er wiederum die Schule, zur 9stufigen Deutschen Oberschule in Löbau. Nach Abschluss des Abiturs begann er ein pädagogisches Studium an der Universität in Leipzig. Im Zweiten Weltkrieg war er Kriegsgefangener. Er arbeitete als Biologielehrer an der Hainschule in Ebersbach bis zum Beginn seiner Pension. Durch eine Augenerkrankung leidet Herbert Andert an einer Sehschwäche. Seine Frau unterstützt ihn tatkräftig bei seinem Wirken.
Mit seinem Vater arbeitete er bis etwa 1960 an der mundartlichen Erfassung alter landwirtschaftlicher Geräte und Geschirre der Zugtiere. Herbert Andert schrieb 1930 seine ersten Mundartlieder, welche durch das Deutsche Volksliedarchiv in Freiburg i. Br. als volksliedhafte Vertonung bestätigt wurden. Er wurde besonders durch seinen Vater geprägt, welchen er als typischen Edelroller bezeichnet.
Hier einige Daten:
- 1930 Liedkarten
- 1933 Auftritt im Rundfunk
- 1933 gründet er mit R. Wünsche die "Edelroller" und später die "Oppacher Wachteln"
- 1938 1. Mundartschallplatte
- 1949 gründete er die " Aberschbächer Heedelirchen" und leitete diese 40 Jahre
- 1983 Kunstpreis der Oberlausitz
- 1994 Ehrenbürger der Stadt Ebersbach
ab 1996 schrieb er 5 Mundartbücher in den letzen Jahren war er auch Lektor beim Kunstverlag in Ebersbach
Als geborene Ebersbacherin ist es natuerlich ein MUSS Herbert Andert persönlich zu kennen.
Ich war damals als Kind im Schulchor der Friedrich-Ludwig-Jahn-Schule in Ebersbach und wir hatten hauptsächlichst um die Weihnachtszeit viele Chorauftritte fuer die Renter oder bei Betriebsweihnachtsfeiern. Sehr oft war Hebert Andert mit von der Partie uns rezetierte seine Mundartgedichte.Einmal durfte ich mit ihm gemeinsam auf der Buehne stehen. (Monika)
Gottfried Herold
Kapriolen
Notizen, Verse und Betrachtungen des unauffälligen Bedenkers Josl Bornschepper aus Steinwalde in der Oberlausitz
Wenn Sie einmal nichts zu lachen haben und auch von der schönsten Apothekerin kein hilfreiches Mittelchen bekommen, greifen Sie in Ihrer Verzweiflung zu diesem Buch.
Es sind darin zwar nicht meine intelligentesten Seufzer, Jauchzer, Schluchzer und Geistesblitze versammelt, aber auch nicht die dümmsten.
Gottfried Herold: Kapriolen. 1. Auflage 2005. 144 Seiten, mit 10 farbigen Abbildungen. Format 10,8 x 17,4 cm.
Preis 9,80 Euro ISBN 978-3-933416-57-5 Quelle